Technischer Leitfaden für Gummischläuche

Auswahl

Auswahl an Gummischläuchen

Zweck eines Industrieschlauchs ist der Transport verschiedener Feststoffe, Flüssigkeiten oder Gase durch Fördern unter Druck oder Ansaugen.
Die breitgefächerte Schlauchpalette von TECALEMIT RCMH® erfüllt die Anforderungen vielfältiger Anwendungen, da die Schlauchkonzepte speziell an ihre jeweiligen Verwendungsbereiche angepasst wurden.
Bei der Wahl eines Industrieschlauchs hat der Anwender oder Auftraggeber verschiedene Daten zu berücksichtigen.


Schlauchstruktur:

Ein Schlauch besteht aus 3 Teilen:
– Das Innenrohr trägt dafür Sorge, dass der Schlauch nicht durchlässig ist. Er besteht aus einem einheitlichen Polymer mit einer hervorragenden Beständigkeit gegen das Fördermedium. Es muss eine optimal Oberflächenbeschaffenheit aufweisen.
– Die Einlage verleiht dem Schlauch seine physikalischen und mechanischen Eigenschaften: Druck- und Unterdruckfestigkeit, Rissfestigkeit und Zugfestigkeit.
Die Einlage kann aus mehreren technischen Lösungen bestehen, um sie an die Betriebsbedingungen anzupassen: Textil- oder Metallgeflechte oder -gewebe, Stahl- oder Kunststoffspiralen, Kabellitzen, elektrische Leiter.
Außerdem sorgt sie für die Maßhaltigkeit des Innenrohrs und trägt damit zur Dichtheit des Schlauchs bei.
– Die Beschichtung besteht aus einem einheitlichen Polymer und schützt die Einlage vor dem Betriebsumfeld.


Fördermedientypen:

Sie sind sehr vielfältig und wir haben unsere Schläuche in diesem Katalog in sieben große Meidengruppen unterteilt:
– Wasser (Ref. beginnend mit 1)
– Luft und Gase (Ref. beginnend mit 2)
– Kohlenwasserstoffe (Ref. beginnend mit 4)
– Dampf (Ref. beginnend mit 5)
– Chemikalien (Ref. beginnend mit 6)
– Medien mit hoher Reibwirkung (Ref. beginnend mit 7)
– Nahrungsmittelflüssigkeiten (Ref. beginnend mit 8)
– Schläuche für Hydrauliköl sind im Katalog TECALEMIT®-SCHLÄUCHE aufgeführt.


Umfeld:

– Sicherheit der Bediener
– Umweltschutz
– Umgebungstemperatur
– Witterungsverhältnisse
– Mögliche Stöße oder Abrieb
– Vorhandensein korrosiver Medien


Zustand des Förderguts:

Flüssig, gasförmig, fest oder eine Kombination dieser Zustände.


Verwendungsart:

Ansaugen, Fördern unter Druck oder Fördern durch Schwerkraft


Betriebsbedingungen:

Druck und Temperatur des Mediums, Druckstöße, Druckspitzen, Nutzungshäufigkeit.


Betriebseigenschaften:

Wichtig sind die Flexibilität und Handlichkeit, aber auch:
– Der geforderte Biegeradius
– Die Vibrationen der Anlage
– Die ausgeübten Zugkräfte
– Die Biegungen
– Die zulässigen Kupplungen


Gesetzliche oder normative Anforderungen:

Sie betreffen insbesondere die Nahrungsmitteltauglichkeit der Innenrohre, die Vorschriften bezüglich des Transports von Gefahrstoffen sowie das Verhältnis zwischen dem Betriebsdruck und dem jeweiligen Berstgrenzdruck.


Innendurchmesser des Schlauchs (mm):

Die Nennweite eines Schlauchs ist ohne Zweifel das wichtigste Kriterieum für die Auswahl.
Wird eine zu geringe Nennweite gewählt, führt dies zu hohen Druckverlusten und einer Steigerung der Mediengeschwindigkeit, die bei Medien mit hoher Reibwirkung die Lebensdauer des Schlauchs verkürzt.
Ist die gewählte Nennweite zu groß, führt das zu einem unnötigen Anstieg des Gewichts, des Raumbedarfs und der Kosten der Anlage, und erschwert deren Handhabung.
Dieser Durchmesser kann allein durch die anwendungsspezifisch zu verwendenden Kupplungen bedingt sein. Die Nennweite wird oft zur Bezeichnung von Schläuchen verwendet.


Außendurchmesser (mm):

Der Außendurchmesser bestimmt seinen Raumbedarf.
Außerdem ist er für die Wahl der Befestigungsmittel und bestimmter Kupplungstypen erforderlich.


Betriebsdruck:

Der Druck wird in Bar angegeben und mit den Kürzeln BD (Betriebsdruck), MBD (maximaler Betriebsdruck), MAD (maximaler Anwendungsdruck), MZD (maximal zulässiger Druck), WD (Working Pressure) beschrieben. Die Schläuche von TECALEMIT RCMH® wurden für den Dauerbetrieb bei dem im jeweiligen Datenblatt angegebenen Betriebsdruck entwickelt.


Prüfdruck:

Der Druck wird in Bar angegeben und mit den Kürzeln BD (Betriebsdruck), MBD (maximaler Betriebsdruck), MAD (maximaler Anwendungsdruck), MZD (maximal zulässiger Druck), WD (Working Pressure) beschrieben. Die Schläuche von TECALEMIT RCMH® wurden für den Dauerbetrieb bei dem im jeweiligen Datenblatt angegebenen Betriebsdruck entwickelt.


Berstdruck:

Der Druck wird in Bar angegeben und mit den Kürzeln BGZ (Berstgrenzdruck) und BD (Burst Pressure) beschrieben. Die in den Verkaufsdatenblättern von TECALEMIT RCMH® angegebenen Druckwerte entsprechen dem Berstgrenzdruck.
Für neue Schlauchleitungen, die im Laufe des vorhergehenden Monats mit Kupplungen ausgestattet wurden, gewährleisten wir diese Druckwerte.


Betriebstemperatur:

Die in den Verkaufsdatenblättern von TECALEMIT RCMH® angegebenen Temperaturwerte entsprechend den maximal zulässigen Temperaturen des Mediums, für das der Schlauch bestimmt ist.
Bei Verwendung des Schlauchs mit anderen Medien wird die vorherige Rücksprache mit dem technischen Kundendienst empfohlen.
Schlauchleitungen können bei anderen als den angegebenen Umgebungstemperaturen verwendet werden, wenn sie vorher mit einer geeigneten Wärmeschutzummantelung versehen werden. Ist dies nicht der Fall, altert die Beschichtung schnell und wird hart und brüchig.


Biegeradius:

Der minimale Biegeradius wird in mm angegeben und bezieht sich auf die Mittelachse des ungebogenen Schlauchs bei Höchstdruck.
Bei Schläuchen ohne integrierte Metallspirale entspricht er dem Radius, bei dem der Schlauch aufgerollt werden kann, ohne dass sein Innenquerschnitt um mehr als 15 % verringert wird.


Zugfestigkeit:

Zugkräfte dürfen nur in Längsrichtung der Kupplungen auf den Schlauch ausgeübt werden.
Nur Schläuche mit Metalleinlagen vertragen auch Zugkräfte mit einer seitlichen Abweichung zur Mittelachse der Kupplungen.
Saugschläuche mit Metallspirale sollten niemals Zugkräften ausgesetzt werden.
Zugkräfte senken hier den Betriebsdruck und verringern den Innenquerschnitt des Schlauchs.


Unterdruckfestigkeit:

Unsere Saugschläuche sind besonders unterdruckfest.
Versehentliche Knicke und Quetschungen schaden der Unterdruckfestigkeit ganz besonders.


Länge:

Angegeben werden die messbare funktionale Länge zwischen den Befestigungsmitteln, die Länge der Kupplungen von Dichtung zu Dichtung und die Gesamtlänge, die von einem Ende der Kupplungen zum anderen gemessen wird.


Verwindungen:

Verwindungen sind immer zu vermeiden.
Sie führen zu einem schnellen Verschleiß der Schlauchleitungen.


Fördermedien:

Die Kompatibilität des Fördermediums mit dem Werkstofftyp des Innenrohr unter Berücksichtigung der Konzentration und Temperatur sollte sichergestellt sein.
Entsprechende Daten finden sich in der Tabelle über die Chemikalienbeständigkeit oder auf Rückfrage bei unseren technischen Kundendienst.


Elektrische Leitfähigkeit:

Schläuche können aus leitfähigen oder nicht leitfähigen Komponentenmischungen bestehen.
Der Widerstand pro Meter des Innenschlauchs und der Beschichtung sind zu berücksichtigen, aber auch der Widerstand zwischen Innenschlauch und Beschichtung.
Außerdem können Kupferlitzen oder dünne Stahlkabel spiralförmig in die Wandung eingearbeitet sein, um die elektrische Leitfähigkeit sicherzustellen.
In problematischen Fällen und für eine einfachere Implementierung können die Schläuche auch so gefertigt werden, dass die Litze einige Zentimeter vor dem Schlauchende aus der Wandung austritt.


Umgebungsbedingungen:

Die Umgebungsbedingungen, in denen der Schlauch verwendet ist, sollten auch in Betracht gezogen werden, um ihn ggf. gegen hohe Temperaturen, Abrieb oder den Kontakt mit Reinigungsmitteln oder Ölen zu schützen.
Letztere führen zum Aufquellen des in der Beschichtung enthaltenen Gummis und beeinträchtigen deren Eigenschaften.
Schlauchleitungen können bei anderen als den angegebenen Umgebungstemperaturen verwendet werden, wenn sie vorher mit einer geeigneten Wärmeschutzummantelung versehen werden. Ist dies nicht der Fall, altert die Beschichtung schnell und wird hart und brüchig.

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